Bundestag

Harte Konkurrenz für den "Quatsch Comedy Club" - Kabarettkurs für Politiker zahlt sich aus

Berlin Für Jahre war der Quatsch Comedy Club im Friedrichsbaupalast eine der ersten Adressen für Spaß und Klamauk in der Hauptstadt. Doch seit kurzem gibt es eine harte Konkurrenz am Platz der Republik, nur einen Katzensprung über die Spree entfernt im ehemaligen Reichstagsgebäude.

Es begann beim gemütlichen Zusammensitzen einiger Politiker, die in seliger Bierstimmung Highlights der letzten Besuche des Quatsch Comedy Clubs rezitierten und sich amüsierten. "Quatsch machen können wir auch selber", sagten sie sich schließlich und ließen am nächsten Tag gleich Taten folgen. Kabarett-Coach Rüdiger Seiters, ein Zögling des verstorbenen Kabarett-Großmeisters Dieter Hildebrand, wurde engagiert, der in mehreren Kursen den Abgeordneten die hohe Kunst des politischen Kabaretts näherbrachte.

"Ein typisches Stilmittel des Kabaretts und der Satire ist, etwas vollkommen absurdes, realitätsfremdes, ja, gar möchte man sagen 'bescheuertes' als Realität zu verkaufen", erklärt Seiters, "etwa die Behauptung, auf Sauerstoff müssten bald Steuern bezahlt werden."

Die Kurse haben sich ausgezahlt, die Politiker haben ihre Lektionen verinnerlicht und spielen derzeit im Reichstagsgebäude ihre Debüt-Show "Legislaturperiode 18". Schallendes Gelächter gab es für Sigmar Gabriels Auftritt, bei dem er eine Sonnensteuer fordert. Brilliantes Kabarett. Dieter Hildebrand hätte es nicht besser vermocht.

Oder auch wenn etwa der per Live-Schalte aus Frankfurt hinzugeschaltete Jens Weidmann über negative Zinsen spricht, bleibt kein Auge trocken.

Die Show umfasst Auftritte mehrerer Polit-Ulknudeln, die mit kurzen Stand-up Nummern Stimmung in die Bude bringen. Durchs Programm führt die Conférencière Angela "Mutti" Merkel, die zwischen den einzelnen Nummern unter Anderem nur mit ihren bloßen Händen beliebte Rautensymbole imitiert und die Stimmung im Saal zum Kochen bringt.

Es handelt sich noch um einen echten Geheimtipp, denn viele verbinden mit dem Programm des Hauses noch die eher drögen Darbietungen der vergangenen Jahre. Doch dank der aktuellen Bemühungen könnte "Legislaturperiode 18" noch zu einer ganz großen Lachnummer werden. Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen. rm

Bild: eigene Aufnahme

Jung, nackt, wehrlos - Neue Schweinebilder im Bundestag aufgetaucht

Berlin Die Causa Edathy ist noch nicht abgeschlossen, schon erschüttern neue Bilderfunde auf Computern von Abgeordneten den Bundestag. Ein Techniker fand bei der routinemäßigen Datensicherung einen verdächtigen Ordner mit der Bezeichnung "pigs". Geistesgegenwärtig schlussfolgerte der Techniker, dass es sich nur um einen Ordner mit sogenannten 'Schweinebildern' handeln könnte. Er traf mit seiner Vermutung ins Schwarze. Der Name des betroffenen Abgeordnete ist bisher noch unter Verschluß. Es verhärtet sich jedoch der Verdacht, dass es sich um jemanden aus dem Agrar-Resort handelt.


Noch Jung und unschuldig, doch schon kursieren intime Nacktfotos im Internet.

"Hinter unauffälligen Ordnernamen wie z.B. 'pics', der englischen Kurzform von 'pictures', also auf Deutsch 'Bilder', verbergen sich oft die größten Sauereien", weiß der IT-Fachmann Erich Hartreif zu berichten, der die IT des Bundestages betreut. "Da sich bei den Tätern aber mittlerweile herumgesprochen hat, dass Ermittler gezielt nach solchen Ordnern suchen, werden lautmalerische Änderungen vorgenommen, wie z.B. 'pigs'", erklärt Hartreif. So fand er die Bilder, obwohl sie in einem Ordner mit Arbeitsunterlagen, zahlreichen Dokumenten und Verordnungen zur Viehzucht, versteckt waren.

"Die Bilder waren beschämend", erinnert sich Hartreif, "viel nacktes Fleisch. Und natürlich alle noch sehr jung". Er sei im ersten Moment komplett geschockt gewesen als er die Bilder fand. Unweigerlich habe er "So ein Ferkel!" denken müssen, und dieser Gedanke geht ihm noch immer nicht aus dem Kopf.

Nun liegt es an der Bundesregierung, diese erneuten Vorwürfe vollständig und schonungslos aufzuklären, denn offensichtlich ist das nicht der erste Fall dieser Art. Hartreif hatte schon mehrmals ähnliche Bilder in der selben Abteilung gefunden. Seine Funde wurden bisher aber stets unter den Tisch gekehrt.

Von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, dem disziplinarisch Vorgesetzten des mutmaßlichen Bildersammlers, gab es bisher noch keine Stellungnahme. Ein Pressesprecher versuchte jedoch, die Sache mit seichten Entschuldigungen wie "die Bilder seien bei der Ausübung der Arbeit angefallen" herunterzuspielen.  rm

Abbildung: basierend auf Foto von Scott Bauer, U.S. Department of Agriculture, Public Domain