Katar

Personalrochade zwischen FIFA und FIA-F1: Blatter und Ecclestone tauschen die Posten

Zürich Der jüngste Korruptionsskandal bei der FIFA hat auch der Kritik an FIFA-President Sepp Blatter neuen Auftrieb beschert und dessen zeitgleich stattfindende Wiederwahl überschattet. "Das konnte doch niemand ahnen, dass sich Leute aus meinem Kader bestechen ließen", verteidigt sich Blatter, der derzeit abgeschlagen wirkt.

Bis sich die Wogen in ein paar Monaten ein wenig geglättet haben, wollen Sepp Blatter und Bernie Ecclestone die Posten tauschen. Sie hatten sich – vor allem im Interesse des Sports – darauf verständigt. Sie beide brächten ähnliche Qualitäten mit, auch sonst gäbe es viele Gemeinsamkeiten, beispielsweise seien beide 3 mal verheiratet usw. "Wieso nicht einfach mal versuchen?" rechtfertigt Blatter den Schritt.

So könne sich Blatter bei der Formel 1 in einem gänzlich korruptionsfreien Umfeld von den Strapazen und Aufregungen der letzten Tage erholen, erklärt Ecclestone der Presse. "Außerdem hat der Sepp bewiesen, dass er alles mitbringt, um meine Aufgaben zu erfüllen". Auch könne Blatter in den 6 Monaten endlich die Formel 1 nach Katar holen. "Er hat da ja zahlungskräftige gute Kontakte."

Ecclestone hingegen wolle auf Blatters Platz die Korruption bei der FIFA rigoros ausmerzen – zumindest jedoch die Vorwürfe. Er habe da bereits Ideen, wie er der Presse verlauten ließ. "Das kriegen wir mit 100 Millionen Dollar wieder hin", gibt er sich zuversichtlich. rm

Foto rechts oben: public domain, via Wikimedia Commons
Foto links unten: by Kremlin.ru, under CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Völlig überraschend: Korruptionsverdacht bei WM-Vergabe an Katar

Zürich Der Weltfußballverband FIFA mit Sitz in Zürich wurde heute vollkommend unerwartet von Korruptionsvorwürfen im Bezug auf die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 nach Katar überrascht. Der britischen Zeitung "Sunday Times" lägen demnach Berichte vor, nach denen von Katar umgerechnet 3,7 Millionen Euro an FIFA-Funktionäre gezahlt worden sei.

"Das ist doch kompletter Unfug!", kommentiert FIFA-Sprecher Johann Blättli die Enthüllung. "Die Entscheidung für Katar fiel aus rein rationalen Gründen, denn Katar ist für eine WM einfach wie prädestiniert". Nicht nur der Ruf als regelrechte Fußballhochburg eile Katar schon seit Jahrzehnten voraus, auch seine angenehme Wüstenlage als eine der trockensten Landschaften der Erde mit Jahresniederschlägen unter 100 mm sichere regenfreie Spieltage und eigne sich darüber hinaus für die üppige Begrünung von Sportplätzen hervorragend.

Auch seien die angenehmen lauen Temperaturen von über 45°C für sportliche Betätigungen schlechthin ideal. Durch die dabei herrschende Luftfeuchtigkeit von 85% ergebe sich ein besonders gesundes schwüles Klima. Es verbinde die regenerierende Wirkung einer finnischen Sauna mit der sportlichen Betätigung und wirke so Erschöpfungszuständen bei den Spielern wunderbar entgegen.

Aber auch für das Rahmenprogramm rund um die Weltmeisterschaft gibt es kaum ein Land, das besser geeignet wäre als Katar: Es gebe zwar ein Alkoholverbot, das bei Übertretung mit Peitschenhieben bestraft werde, doch welcher Fußballfan trinke schon Alkohol? Und falls sich doch jemand berauschen wolle, gäbe es "Tee", eine regelrechte Partydroge mit aufputschendem Koffein.

Ob es denn kein Problem sei, dass Katar die Menschenrechte mißachtet und zum Beispiel auch Gefängnisstrafen und Auspeitschungen für Homosexuelle verhänge, wollten wir von Blättli erfahren. "Ach nein, das ist kein Problem. Wie schon unser Vorsitzender vor drei Jahren sagte: Die Schwulen sollen halt so lange aus Respekt vor dem Gastgerberland auf Sex verzichten!".

"Sie sehen also, dass alles für Katar spricht, wieso sollte da überhaupt Korruption notwendig gewesen sein?", gibt Blättli zu bedenken. Das sei ja geradezu lächerlich. Zumal die FIFA generell jegliche Art von Korruption kategorisch ablehne. Und kleine Geldgeschenke unter Freunden würden ja wohl noch erlaubt sein, denn wie sage schon der Volksmund: "Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft". rm

Foto: © Uta Herbert / pixelio.de