Es geht bergauf: Kinderarbeitslosigkeitsquote dank Textilbranche weiter gesunken
Mi, 23. Apr. 2014 - 11:02Dublin Die Kinderarbeitslosigkeitszahlen sind, vor allem in vielen asiatischen Ländern, alarmierend. In Bangladesh sei jedes 10. Kind unter 8 Jahren ohne feste Arbeit, wie eine Studie im Auftrag der Biedermann-Stiftung herausfand. Doch es geht offenbar bergauf: Noch vor 5 Jahren seien fast 20% mehr Kinder ohne feste Arbeit gewesen. Zu verdanken ist diese Entspannung der Lage vor allem großen Billig-Mode-Konzernen wie der weltweit expandierenden irischen Modekette Prey-Mart, wo man auch jungen Berufsanfängern eine Chance gibt.
"Natürlich könnten wir auch nur erfahrene Erwachsene einstellen, wie es die verantwortungslosen Premiummarken machen", erklärt Connor Prey, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Modekette Prey-Mart, "doch wir sind uns auch unserer sozialen Verantwortung bewußt. Jedes Kind sollte das Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz haben".
Doch die soziale Verantwortung der Branche hört nicht bei den Kindern auf. So sei man auch stolz, den Näherinnen einen sicheren Arbeitsplatz mit einer 84-Stunden-Woche bieten zu können. Auch sonst böten die Arbeitsbedingungen allerlei Annehmlichkeiten, wie zum Beispiel sexuelle Gefälligkeiten während der Arbeitszeit durch Vorgesetzte.
Bei der Kundschaft kommt dieses soziale Engegement ebenfalls gut an, auch wenn es bedeutet, dass für ein T-Shirt bis zu 2.50 € hingeblättert werden müssen. "Klar ist das Preisniveau etwas gehoben", meint Kundin Jeanne Exploitrice, "aber da man damit gleichzeitig auch diese Projekte zur Wiedereingliederung arbeitsloser Kinder unterstützt, ist das schon gerechtfertigt. Irgendjemand muss den Preis ja zahlen, und wenn wir es nicht sind, dann wären die das." Die Menschen im reichen Westeuropa müssten sich ihrer Verantwortung bewußt sein und solche Projekte mehr unterstützen, indem sie Kleider nur noch in solchen Läden kaufen, rät Exploitrice. "Man darf einfach nicht immer nur an sich selbst denken." rm
Foto: CC BY 3.0 Zouavman Le Zouave / Wikimedia Commons