Eklatanter Fachkräftemangel: Fällt bald der Meisterzwang für Waldmeister?

Berlin Das deutsche Handwerk steckt in einer schwerwiegenden Nachwuchskrise, und längst zieht sich der Fachkräftemangel durch alle Branchen. Doch wie schon in den Vorjahren spitzt sich die Situation vor allem einer Zunft im Mai weiter zu: Waldmeister sind landauf landab sehr gefragt, dabei aber nicht nur wegen der beliebten Maibowle äußerst rar. Um dem Mangel Herr zu werden, wird bereits überlegt, den Meisterzwang aufzuheben, um den Weg für eine Waldgesellenbowle frei zu machen. Experten fürchten jedoch, dass dieser Schritt allein nur eine kurzfristige Lösung sein könnte, denn auch hier fehlt der Nachwuchs: Immer weniger Schulabgänger bewerben sich als Waldauszubildende. rm

Stellungnahme der Redaktion aufgrund Leser*innen-Zuschriften: Die Bezeichnung "Waldmeister" ist geschlechtsneutral zu verstehen und schließt Waldmeisterinnen mit ein. Wir werden in zukünftigen Berichten über Waldmeister*innen gendergerechte Berufsbezeichnungen verwenden und hoffen, dass sich dadurch alle Waldmeisternden angesprochen fühlen.

Zweite Stellungnahme: Der Namensbestandteil "Meister*in" sollte nicht auf die Praxis der Sklavenhaltung hindeuten und eine vermeintlich kolonialistische Vormachtstellung manifestieren. Um die Gefühle unserer Leser nicht zu verletzen, werden wir darum zukünftig die geschichtlich unbelastete Bezeichnung "Waldleiter*in" verwenden.

Dritte Stellungnahme: Mit dem Namensbestandteil "Wald" sollten keine anderen Flächen oder Vegetationsformen benachteiligt werden. Wir verwenden daher zukünftig den Begriff Biozönose, der andere Ökosysteme nicht ausgrenzt.

Vorschau: Lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe einen spannenden Artikel über die Vorteile sensibler Sprache, sowie leckere Rezepte für eine erfrischende Maibowle mit Biozönoseleiter*in

Digitaler Wandel: Londoner Zoo stellt Zebras auf moderne QR-Codes um

London Gehört die Zeit, in der Zebras den mittlerweile in die Jahre gekommenen Strichcode tragen, bald weltweit der Vergangenheit an? Wenn es nach den Zukunftsforschern am Lodoner Institut für Digitale Transformation geht, dann lautet die Antwort: "Ja". In einem zukunftsweisenden Pilotprojekt in Kooperation mit dem Londoner Zoo wurden die in der Theorie gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt. Die komplette Zebraherde des Zoos wurde auf die weitaus moderneren QR-Code aktualisiert.

Die bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv. In drei bis vier Monaten, wenn alle Ergebnisse ausgewertet wurden, sollen dann sukzessive Updates für alle Zebras weltweit eingespielt werden. "Bei der großen Menge an Tieren kann sich die komplette Umstellung schon einige Jahre hinziehen", bedauert John Brown, der für das Londoner Pilotprojekt federführend verantwortlich ist. "Die Nachfrage ist natürlich bereits jetzt schon sehr hoch", bestätigt Brown, denn gerade in der heutigen Zeit des digitalen Wandels können es sich viele nicht mehr erlauben, Zebras nur mit dem bereits 1947 entwickelten Strichcode anzubieten. Doch Brown und sein Team arbeiten schon an einer Lösung: "Eventuell kann man statt eines kompletten Updates im ersten Schritt auf eine einfacher umzusetzende Hybridlösung setzen, in der der bereits vorhandene Strichcode lediglich durch QR-Codes ergänzt wird." Das macht Hoffnung. rm

EU erlaubt Grillen in Lebensmitteln - Wie tierfreundlich sind die Haltungsbedingungen bei der Grillenzucht?

Brüssel Die EU hat in dieser Woche die Verwendung von Heuschrecken in Lebensmitteln wie Brot und Brötchen, Keksen, Schokolade, Backmischungen, Nudeln, Soßen und Suppen, Fleisch- und Milchersatz, Kartoffelerzeugnissen und weiteren Lebensmitteln zugelassen.

Nun stellt sich natürlich die Frage, ob die Haltungs- und Aufzuchtbedingungen genau so strengen Standards unterliegt wie bei der klassischen Nutztierzucht. So ist derzeit noch unklar, ob jeder Grille mindestens 1m² Stall zusteht. Werden sinnvolle Schutzimpfungen durchgeführt? Werden die Grillen regelmäßig entwurmt? Werden die Grillen regelmäßig von einem Veterinär auf ihren Gesundheitszustand geprüft? Mussbei der Aufzucht auf Wachstumshormone sowie hohe präventive Gaben von Antibiotika verzichtet werden? Sollte Freilandhaltung vorgeschrieben werden, oder ist eine Bodenhaltung ebenfalls mit dem Tierwohl vereinbar? Werden auch die männlichen Babygrillen großgezogen, oder dürfen sie wie Küken geschreddert werden? Werden den Grillen wie den Hühnern die Flügel gestutzt oder die Mandibeln abgezwickt? Durfen die Schwänze der Grillen durch Absterbenlassen mittels enger Gummiringe kuppiert werden oder ist das nur bei Schafen erlaubt? Dürfen die männlichen Grillen wie Ferkel ohne Betäubung kastriert werden? Dürfen Grillen in Deutschland gemästet werden, oder muss die Delikatess-Grillenstopfleberpastete wie die Gänsestopfleber aus Frankreich eingeführt werden? rm

Wirecard nimmt "bargeldlose Bezahlung" zu wörtlich: "Bankguthaben in Höhe von insg. 1,9 Mrd. Euro bestehen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht"

München Nachdem die Wirecard-Aktie im Sturzflug von 104,04€ am 18. Juni 2020 in nur 4 Tagen auf 14,50€ fiel, gab gestern der Vorstand der Wirecard AG auf seiner Homepage bekannt: "Der Vorstand der Wirecard AG geht aufgrund weiterer Prüfungen derzeit davon aus, dass die bisher zugunsten von Wirecard ausgewiesenen Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insg. 1,9 Mrd. Euro mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen."

Der Experte für bargeldlose Zahlungen versteht die Aufregung an den Märkten nicht, schließlich habe man nie einen Hehl daraus gemacht, Zahlungen ohne Bargeld abzuwickeln. Er räumt jedoch ein dass man hier die Firmenmission eventuell etwas zu ernst genommen habe. Doch hätten die Anleger das bekommen, was sie sich erhofft haben: das Bargeld los ... rm

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Trotz Rücktritt von Parteivorsitz: Studie bestätigt Merkel als beliebteste Bundeskanzlerin der letzten 50 Jahre

Berlin Auch wenn Angela Merkel nach 18 Jahren den Parteivorsitz der CDU aufgegeben hat, gilt sie immer noch als beliebteste Bundeskanzlerin der letzten 50 Jahre, wie eine von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie des rennomierten Almersbach-Institues herausfand.

Die Studie war bereits im Sommer in Auftrag gegeben worden und das Ergebnis wurde mit Spannung erwartet. Heute konnten die Erkenntnisse der Experten auf der Bundespressekonferenz vorgestellt werden. Demnach gilt Angela Merkel unter allen Kanzlerinnen seit rund 50 Jahren als die beliebteste. Welche Kanzlerin auf dem zweiten und dritten Platz liegt verschweigt die Studie jedoch.

Foto: ESMT European School of Management and Technology, freigegeben unter CC BY-SA 3.0