Krim-Krise: Berliner Machtwort-Vacuum verhindert Ende des Konflikts
Moskau / Berlin Die Lage ist angespannt im Krim-Konflikt. Fast alle Register der Diplomatie wurden gezogen, der Westen ließ seine Muskeln spielen und hat sein komplettes Repertoire an belanglosen Sanktion bereits voll ausgeschöpft, alle zur Verfügung stehenden scharf formulierten Missbilligungen sind ausgesprochen, dennoch gibt es keine Aussicht auf Entspannung. Als nächste Eskalationsstufe könnten Sanktionen in Betracht kommen, von denen Putin auch eine Auswirkung spürt. Doch von so drastischen Schritten will man vorerst noch Abstand nehmen.
Putin und Merkel gelten zwar nicht als allerbeste Freunde, aber dennoch setzt der Westen nun große Hoffnungen auf die deutsche Bundesregierung. Doch Merkels aktuelles Kabinett hat einen gefährlichen Makel: Nach dem Ausscheiden von Ronald Pofalla, Merkels Mann fürs Grobe, ist die Position des schonungslosen Aufklärers, des unbequemen Nachfragers, aber auch des Anpackers, der Dinge auch zu Ende bringt, unbesetzt geblieben.
Dieses Machtwort-Vacuum rächt sich nun bitterlich: "Mit Pofalla", so ein enger Vertrauter Merkels, "wäre die Krise auf der Krim schon lange für beendet erklärt worden." rm
Foto: Kreml von S. Gaul, Bonn / pixelio.de
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