Gesundheit

Arsen im Bodensee - Deutsche Bahn erweitert Angebot um Arzneimittel

Bodensee mit Arsen-Einleitungsstation auf Insel Lindau vom Pfänder aus

Lindau Wie gestern bekannt wurde, fließt bereits seit Jahrzehnten mit Arsen und weiteren Schwermetallen hoch belastetes Wasser vom Bahnhof Lindau in den Bodensee - der Trinkwasserversorgung für ca. 5 Millionen Menschen. Der Umweltmediziner Prof. Dr. Dennis Nowak von der Ludwig-Maximilians-Universität München findet die Meßwerte sogar erschreckend: "Arsen ist ein Stoff, der beim Menschen erwiesenermaßen Krebs verursacht - und zwar Lungenkrebs, Hautkrebs, Nierenkrebs, Blasenkrebs. Das ist ein ernsthaftes Problem, und da muss nach meiner medizinischen Einschätzung ganz sicher etwas passieren."

Die Bahn lässt auch nicht auf eine schnelle Reaktion warten. Zwar wolle man nichts unternehmen, um die weitere Verseuchung des Wassers zu stoppen, doch sehe man trotzdem eine Lösung für das Problem, wie Bahnsprecher Holger Lutz heute morgen mitteilte:

"Bei der klassischen homöopatischen Behandlung nach Samuel Hahnemann werden Wirkstoffe extrem potenziert (= verdünnt, Anm. d. Red.), so dass der Wirkstoff selber oft nicht mehr nachgewiesen werden kann", erklärt Lutz. "Kritiker der klassischen Homöopathie führen dazu gerne wort-wörtlich den Vergleich an, die Verdünnung sei so stark wie ein Tropfen des Wirkstoffes im Bodensee." Darüber hinaus sei derart potenziertes Arsen auch als homöopathisches Heilmittel unter dem Namen "Arsenicum Album" bekannt, das unter anderem bei Angstzuständen und bei Lebensmittelvergiftungen therapeutisch eingestzt werde.

"Da haben Sie's!", triumpfiert Bahnsprecher Lutz, "Wir stellen mit unserem Arsen im Bodensee quasi ein homöopathisches Heilmittel her, das gleichermaßen evtl. eintretende Lebensmittelvergiftungen durch das Arsen im Trinkwasser gleich wieder kurriert." Auch die ganzen anderen Wirkungen seien nicht zu unterschätzen, so helfe Arsenicum Album auch bei Erschöpfung, Durchfall, brennenden Schmerzen, usw. Das Trinkwasser werde also zu einer regelrechten Kur, freut sich Lutz.

Doch selbstverständlich könne die Bahn diese 'homöopathische Kur' nicht kostenlos jedem Bürger zukommen lassen. Man werde daher eine monatliche Arzneimittelpauschale von 6,95 Euro pro Person über die Wasserversorger mit einziehen. Erste Rechnungen seien heute bereits verschickt worden. Ob man diese Rechnungen von den Krankenkassen wieder erstattet bekomme, werde derzeit geprüft.

"Gestern gab es noch eine große Hysterie über das Gift im Trinkwasser, aber Gott sei Dank konnten wir alle Wogen glätten." Daher brauche sich auch niemand vor dem hochgiftigen Arsen im Trinkwasser fürchten, beruhigt Lutz, "und sollten Sie doch vor dem Arsen Angst haben, trinken Sie viel Leitungswasser, Arsenicum Album heilt, wie bereits gesagt, auch Angstzustände." rm

Foto: in public domain

Neuer Lebensmittelskandal: Sushi oft mit hohen Konzentrationen von Rotalgen kontaminiert

In über 70% der hier abgebildeten Sushi konnten Kontaminationen durch Rotalgen nachgewiesen werden

Berlin Sushi gehört mittlerweile zu den beliebtesten Fisch-Gerichten, vor allem in urbanen Gegenden. Doch nach den jüngsten Untersuchungen verschiedener Fischgerichte fanden die Tester vor allem bei Sushi einige alarmierende Ergebnisse. Bis zur weiteren Klärung warnt das Bundesministerium für Ernährung und Verbraucherschutz vor dem Verzehr!

In nahezu allen Proben fanden sich hohe Konzentrationen von Rotalgen. Vor allem die Nori-Blätter wiesen starke Kontaminierungen mit Algen auf. Doch damit nicht genug. Desweiteren sei aufgefallen, dass die Sushi in fast allen Fällen nicht durchgegart waren. Teilweise sei der Fisch sogar noch fast roh gewesen, bemängelten die Tester. Darüber hinaus seien die Teller in fast allen Fällen zumindest an einer Stelle mit einer stark schleimhautreizenden grünen Substanz bedeckt gewesen. Diese Substanz könne schon beim Verzehr geringer Mengen zu starken Schmerzen in Nase und Rachen führen.

Auch rein handwerklich seien die meisten Proben eher enttäuschend: Der Reis sei oftmals schon wieder ganz erkaltet bis er dem Kunden serviert wird, und auch in keiner der Proben rieselte der Reis körnchenweise locker vom Löffel, wie das bei einem guten Parboiled-Reis aus dem Kochbeutel der Fall wäre.

Direkt gesundheitsschädlich seien keine der gefunden Mängel, erklärte das Ministerium enttäuscht, doch werde man die Angelegenheit weiter kritisch beobachten. rm

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Heuschnupfengeplagte atmen auf: Bundesregierung verbietet Pollenflug

Berlin Nicht jeder erfreut sich an dem schönen Wetter. Während die einen im Eiscafé auf der Terrasse sitzen und die Sonne genießen, tränen anderswo Augen und laufen Nasen: Es ist Heuschnupfenzeit. Doch damit könnte es schon ab kommendem Jahr vorbei sein, wenn es nach Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe geht. In seinem Ministerium hat man dem Heuschnupfen den Kampf angesagt. "Bis zu 24% der Bundesbürger sind von Heuschnupfen betroffen." Man könne daher nicht einfach tatenlos zusehen, wie so eine große Gruppe von Wählern Heuschnupfen-Opfern mit ihren Nöten allein gelassen werden.

So habe man sich entschieden, den Flug von Birken-, Erlen-, Hasel-, Ulmen-, Buchen- und Gräserpollen ab 2015 komplett zu verbieten. Während Umweltschützer vor den unvorhersehbaren Folgen des Erlasses warnen, zeigt sich der Verband der Heuschnupfen-Erkrankten zuversichtlich. "Wurde auch höchste Zeit, dass das endlich verboten wird", lobt der Vorsitzende Norwin Espirro die Bundesregierung. "Die tun wenigstens was!" rm

Foto: © uschi dreiucker / pixelio.de