Rundfunkgebühren

Kurseinbruch bei Rundfunkgebühren - Wie reagieren die Märkte auf diese Horrormeldung?

Köln Es war ein Erfolgsmodell und eine sichere Nummer für konservative Anleger: die Rundfunkgebühren haben sich in den letzten 60 Jahren stets positiv entwickelt, immer wieder gab es gute Zuwächse. Sie waren die Lieblinge vor allem jener Anleger, die auf gute Rendite trotz geringem Risiko Wert legten.

Doch für viele kam heute morgen das böse Erwachen: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte brachen die Rundfunkgebühren ein. Einem Erdrutsch gleich sanken sie um 2,6% (das entspricht 0.48 € pro Haushalt). Was (aufgrund des heutigen Datums) wie ein Aprilscherz klingen mag, ist jedoch die bittere Realität.

Die aktuelle Kurve des RGX verdeutlicht den Kursverlauf der letzten 65 Jahre:

Wie die Börsen in New York und Tokio auf diese Kurs-Krise reagieren werden, ist derzeit noch nicht abzusehen, die Gefahr von Panik-Verkäufen ist noch nicht gebannt, man hofft in Deutschland auf gute Nerven in den internationalen Märkten.

Noch gibt es keinen Grund zu übersteigerter Panik, es gibt noch keine Hinweise darauf, dass sich die derzeitige Talfahrt länger fortsetzen wird. Eine Erholung des Kurses ist in mittlerer Zukunft nicht ausgeschlossen. rm

Endlich Wohlstand für alle! Rundfunkbeitrag wird ab 1. April massiv gesenkt

Köln Wenn es um den Rundfunkbeitrag geht, kocht die Stimmung schnell hoch. Doch für alle Kritiker des Rundfunkbeitrags gibt es aus den Landesrundfunkanstalten sehr gute Nachrichten: Der Rundfunkbeitrag wird ab 1. April 2015 massiv gesenkt. Neben einer enormen Image-Aufwertung versprechen sich die Landesrundfunkanstalten dadurch auch eine Beilegung der ewigen Frage, ob dieser Beitrag überhaupt grundgesetzkonform sei. "Durch diese drastische Senkung ist es eigentlich nur noch ein symbolischer Betrag, den sich jeder locker leisten kann.", freut sich Manfred Müller von der zentralen Servicestelle in Köln.

Für Familien ergibt sich durch die Senkung eine monatliche Ersparnis von ca. 0.48 €. In Singlehaushalten liegt die Ersparnis auf einem vergleichbaren Niveau. Auf ein Jahr hochgerechnet sind das immerhin stolze 5,74 €, damit lässt sich schon so einiges anfangen. "Vor allem, wenn man das durch diese Senkung Ersparte nicht einfach auf den Kopf haut, sondern anspart", erklärt Müller ,"wird man sich schöne und luxuriöse Dinge damit erlauben können".

In nur einem Jahr lässt sich aus dem Ersparten schon ein Kaffee bei einer der bekannten Kaffeeketten erwerben. In nur 8 Jahren lässt sich ein Kino-Abend mit Popcorn für zwei Personen ansparen, und auch ein teurer Malediven-Urlaub rückt so z.B. für viele Familien in erreichbare Nähe. Bei einem geschätzten Preis von 10.000 € hat man sich so einen Urlaub schon in nur 1736 Jahren angespart, einen Porsche könne man sich schon in nur 13.000 Jahren ansparen (falls die Inflation auf 0% sinken würde).

Wir denken, wir sprechen im Interesse aller unserer Leser, wenn wir den Landesrundfunkanstalten unseren ehrlichen Dank dafür aussprechen. rm

Foto: martaposemuckel veröffentlicht unter Creative Commons Public Domain Licence CC0

Mehr Freizeit für alle: EU verlängert Tag auf 25 Stunden

Brüssel Mehr als 62% aller EU-Bürger leiden chronisch unter Freizeitstress. Ein alarmierendes Signal. Doch die Rettung ist in Sicht. Das EU-Parlament in Brüssel hat heute auf seiner letzten Plenumssitzung vor der Winterpause noch ein Geschenk an alle EU-Bürger in einen Gesetzestext verpackt: Eine Stunde mehr Zeit pro Tag, und zwar rückwirkend ab 1. Januar 2014.

Diese zusätzliche Stunde wird zwischen 19 und 20 Uhr eingefügt, so dass vor der Tagesschau mehr Zeit für Freizeitaktivitäten ist. Damit hat der Tag EU-weit nun 25 Stunden, und somit stehen pro Woche 7 Stunden mehr Freizeit zur Verfügung.

Bei den öffentlichen Rundfunkanstalten regt sich leichter Widerstand: "Von uns wird erwartet, dass wir nun eine Stunde mehr Programm pro Tag senden", echauffiert sich Intendant Gerd Zendner, "dann müssen aber auch die Rundfunkgebühren angehoben werden. Das enspricht pro Sender 4% mehr Sendezeit, bei 20 öffentlichen Sendern ergibt das dann 80% mehr Sendezeit, also wären 80% mehr bei den Rundfunkgebühren nur fair."
Diese Probleme sehen die privaten Fernsehsender nicht. Dort plane man, die einstündige Lücke durch eine 20-minütige Folge einer Serie plus Werbeunterbrechungen zu füllen. Statt 8 Folgen "How I met you mother" hintereinander können sich die Fans nun auf 9 Folgen am Stück freuen.

Die Uhrenindustrie, die den Vorschlag über von ihr bezahlte Experten in die EU-Ausschüsse einbrachte, zeigt sich mit der Entscheidung hingegen sehr zufrieden, auch wenn das erstmal unbezahlte Überstunden für die Mitarbeiter der Branche bedeutet. Eine Stunde täglich müsse dort erst mal mehr gearbeitet werden, da jetzt jeder neue Uhren bräuchte. Da komme ganz schön viel Arbeit auf seine Branche zu, mein Uri Wyss, Uhrenfabrikant in 3. Generation. Aus Solidarität mit der Uhrenbranche haben die Arbeitgeberverbände aller anderer Branchen ebenfalls entschieden, eine unbezahlte Überstunde pro Tag von ihren Mitarbeitern zu fordern. Diese Mehrbelastung könne dann - wie der vor 23 Jahren eingeführten Solidaritätszuschlag - nach einem Jahr wieder abgeschafft werden. rm

Foto: © Lupo / pixelio.de