Politik

Bedingungslose Frauenquote für alle Branchen: FeministInnen fordern Chancengleichheit für SamenspenderInnen

Köln Noch immer dominierten in vielen Branchen die Männer, kritisierte die Redaktion der Frauenzeitung Berta die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt.

In den vergangenen Wochen hatte die Redaktion verschiedene Berufe genau unter die Lupe genommen und eine Liste der patriachalischsten Branchen veröffentlicht. Angeführt mit einem Männeranteil von 100% wird diese Liste von den Samenspendern.

"Es ist eine Schande!", empört sich die Chefredakteurin Wieglunde Tetzlaff, die sich die Abschaffung dieses Missstands auf die Fahnen geschrieben hat. Frauen seien keine schlechteren SamenspenderInnen. Im Gegenteil: Frauen wären in der Lage, diese Arbeit gewissenhafter und sorgfältiger auszuführen, weil sie nicht so schwanzgesteuert wie Männer seien.

Sollte die Branche ihre chauvinistische Haltung zur Einstellung qualifizierter Samenspenderinnen nicht freiwillig ablegen, wolle Tetzlaff für ein SamenspenderInnen-Chancengleichheitsgesetz kämpfen, das dann verbindliche Frauenquoten vorschreibt und qualifizierte Ausbildungen regelt. rm

Foto: DarkoStojanovic veröffentlicht unter Creative Commons Public Domain Licence CC0

Alle Hintergründe und Fakten zum Merkel-Rücktritt - Adieu und vielen Dank für alles, Mutti!

Berlin Es ist einer der bewegendsten Momente im Bundestag: Angela Merkel kündigte am heutigen Vormittag ihren sofortigen Rücktritt als Bundeskanzlerin an. Mit minutenlangem Stehapplaus bedankten sich die Abgeordneten bei der beliebtesten Bundeskanzlerin der letzten 10 Jahre und versuchten sie zum Weitermachen zu überreden. Doch die Ehrenfrau blieb wie immer ihrem Wort treu: "Ich bitte sie, meine Entscheidung zu respektieren. Ich hatte am 2. September 2013 vor der Wahl eindeutig gesagt, dass es mit mir keine Maut geben werde", kommentierte sie den Entschluss in ihrer letzten Rede vor dem hohen Haus.

Dieser Schritt kommt vielleicht überraschend, doch wer Angela Merkel kennt, der weiß, dass sie zu ihrem Wort steht. Egal ob Atomausstieg, Bundeswehr-Reform, Mindestlohn, Frauenquote, Bildungsreform, Bespitzeln von Freunden, Homo-Ehe - Merkels Positionen sind seit jeher felsenfest und unverrückbar. "Der Wähler erwartet schließlich, dass man zu seinem Wort steht", rechtfertigt sie ihre Haltung. "Dafür kennt man mich, deshalb werde ich ja auch gewählt", und da die Maut ja nun wohl komme, müsse eben sie gehen. rm

Update (9.24 Uhr)

Wie der Neuländer Bote soeben aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, tritt Merkel von ihrem Rücktritt zurück. "Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, nach den Wahlen auch gilt“, erklärte sie. Sie habe schließlich auch kein Ehrenwort gegeben, und nur Ehrenwörter seien in der CDU unumstößlich. Und da sie auch gesagt habe, dass die Maut kommen werde ("Um es ganz klar zu sagen: Die Maut steht im Koalitionsvertrag, und sie wird kommen." 01.09.2014), halte sie ja dennoch ihr Wort. "Wie immer übrigens", fügt sie gut gelaunt hinzu. Außerdem hieße es gar nicht Maut, sondern Infrastrukturabgabe.

Ein erleichtertes Aufatmen zieht durch die Republik: Sie hat es damit wieder einmal geschafft, das Volk glücklich zu machen, und dennoch unverrückbar zu einem ihrer Worte zu diesem Thema zu stehen.

Update (9.34 Uhr)

Angela Merkel gibt auf der eiligst einberufenen Pressekonferenz zum Rücktritt von ihrem Rücktritt bekannt, dass sie die Minuten, in denen sie keine Kanzlerin war, genutzt habe, um sich die Versprechen für die kommende Wahl zu überlegen. "Mit mir wird es nach der nächsten Wahl keine Steuern mehr geben", gab sie bekannt. Außerdem sollen fliegende Einhörner zur Vermeidung von Staus bereitgestellt werden und die Energiekrise werde sie mit einem eigens selbst erfundenen Perpetuum Mobile lösen. Danke, Mutti, Du bist einfach die Beste!

Foto: WikiImages veröffentlicht unter Creative Commons Public Domain Licence CC0

Weitere Hiobsbotschaft: Sturmgewehr G36 trifft mit steigender BAK ungenauer

Berlin Eine weitere schlechte Nachricht für den Waffenhersteller Heckler und Koch: Nach weiteren Untersuchungen der Bundeswehr verschlechtere sich die Treffsicherheit des Sturmgewehrs G36 nicht nur wie bisher bekannt bei steigenden Temperaturen, sondern noch viel mehr bei steigenden BAK-Werten der Soldaten.

Schon bei 1,2 Promille sei die Treffsicherheit erheblich beeinträchtigt. Bei 1,8 Promille sei ein zielgenaues Schießen weitgehend unmöglich. Ab 2,3 Promille - so haben die Studien ergeben - können Schüsse in jegliche Richtungen umgeleitet werden.

"Das ist ein weiterer triftiger Grund für uns, die Gewehre durch neue Schußwaffen eines anderen Herstellers auszutauschen", erklärt General Roland Hartmann, der für die Anschaffung der neuen Waffen zuständig ist. "Zuerst waren wir mit dem G36 sehr zufrieden, so wie auch viele andere Länder, die das Gewehr noch immer im Einsatz haben", so Hartmann weiter, "Doch als ich gerade zufällig mit dem Waffenhersteller Harald Müller beim Kaviaressen in dessen Villa an der Côte d’Azur saß, wurden mir die ganzen Mängel der alten Waffen bewußt". Ein weiterer Einsatz des G36 sei untragbar. Er habe sich daher schnell um Ersatz bemühen wollen und seinen Gastgeber um Rat gefragt. "Zum Glück konnte mir Harry gleich ein gutes Angebot machen", freut sich Hartmann. "Das ist wirklich Glück im Unglück!" rm

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Endlich Wohlstand für alle! Rundfunkbeitrag wird ab 1. April massiv gesenkt

Köln Wenn es um den Rundfunkbeitrag geht, kocht die Stimmung schnell hoch. Doch für alle Kritiker des Rundfunkbeitrags gibt es aus den Landesrundfunkanstalten sehr gute Nachrichten: Der Rundfunkbeitrag wird ab 1. April 2015 massiv gesenkt. Neben einer enormen Image-Aufwertung versprechen sich die Landesrundfunkanstalten dadurch auch eine Beilegung der ewigen Frage, ob dieser Beitrag überhaupt grundgesetzkonform sei. "Durch diese drastische Senkung ist es eigentlich nur noch ein symbolischer Betrag, den sich jeder locker leisten kann.", freut sich Manfred Müller von der zentralen Servicestelle in Köln.

Für Familien ergibt sich durch die Senkung eine monatliche Ersparnis von ca. 0.48 €. In Singlehaushalten liegt die Ersparnis auf einem vergleichbaren Niveau. Auf ein Jahr hochgerechnet sind das immerhin stolze 5,74 €, damit lässt sich schon so einiges anfangen. "Vor allem, wenn man das durch diese Senkung Ersparte nicht einfach auf den Kopf haut, sondern anspart", erklärt Müller ,"wird man sich schöne und luxuriöse Dinge damit erlauben können".

In nur einem Jahr lässt sich aus dem Ersparten schon ein Kaffee bei einer der bekannten Kaffeeketten erwerben. In nur 8 Jahren lässt sich ein Kino-Abend mit Popcorn für zwei Personen ansparen, und auch ein teurer Malediven-Urlaub rückt so z.B. für viele Familien in erreichbare Nähe. Bei einem geschätzten Preis von 10.000 € hat man sich so einen Urlaub schon in nur 1736 Jahren angespart, einen Porsche könne man sich schon in nur 13.000 Jahren ansparen (falls die Inflation auf 0% sinken würde).

Wir denken, wir sprechen im Interesse aller unserer Leser, wenn wir den Landesrundfunkanstalten unseren ehrlichen Dank dafür aussprechen. rm

Foto: martaposemuckel veröffentlicht unter Creative Commons Public Domain Licence CC0

Gute Nachrichten für Datenschützer: ROT13-Verschlüsselung bleibt erlaubt

Berlin Die Aussage von Bundesinnenminister Thomas de Maizière bei der Eröffnung des »Internationalen Forums für "Cybersicherheit"« im nordfranzösischen Lille, dass der Staat Verschlüsselungen umgehen können müsse, sorgte in Teilen des Internets für Aufruhr.

Doch wie schon so oft konnte de Maizière die Datenschützer beruhigen: "Niemand hat die Absicht, einen Überwachungsstaat zu errichten" versicherte er heute in einer Rede eindringlich. Dennoch gelte, was er bereits in Lille gesagt hatte: "[Die deutschen Sicherheitsbehörden müssen] befugt und in der Lage sein, verschlüsselte Kommunikation zu entschlüsseln oder zu umgehen, wenn dies für ihre Arbeit zum Schutz der Bevölkerung notwendig ist."

Im Zuge dessen sollen die meisten Verschlüsselungsverfahren ab 2016 in der EU verboten werden. Weiterhin erlaubt bleiben soll das sogenannte ROT13-Verfahren. "Wir wollen die Bürger sogar regelrecht ermutigen, die ROT13-Verschlüsselung zu verwenden, um ihre hochsensiblen Daten vor Cyberkriminellen zu schützen." Viele E-Mail-Programme und Newsreader unterstützten de Maizière zu Folge die ROT13-Verschlüsselung schon seit Jahren. Für besonders vertrauliche Daten könne auch das ROT26-Verfahren verwendet werden.

Die Behörden würden die ROT13-verschlüsselten Inhalte aller Bürger zur Sicherheit ein weiteres Mal mit ROT13 verschlüsseln und in großen Datenbanken (also doppelt ROT13-verschlüsselt) abspeichern.

Mitarbeiter der Behörde hätten im Normalfall nur Zugriff auf die doppelt ROT13-verschlüsselten Daten, nur bei Bedarf würden die Strafverfolger die Daten wieder doppelt entschlüsseln und die Daten im Klartext auslesen.

"Ich hoffe, dass damit alle Sicherheitsbedenken ausgeräumt werden konnten", beschwichtigte de Maizière. "Und ich wiederhole es gerne noch einmal: Niemand hat die Absicht, einen Überwachungsstaat zu errichten". rm

Foto: CC-BY NEXT Berlin